Manchmal kann es ja recht vergnüglich sein, bei Nachbarn vorbeizuschauen. Nicht nur aus Neugierde, sondern auch, um etwas „zu lernen“. Wenn ich von „Nachbarn“ schreibe, dann meine ich das natürlich im weiteren, im astronomischen Sinn, wenngleich diese Nachbarn kaum 50 km Luftlinie nördlich unserer Sternwarte ihr Zuhause haben.
Hier meine ich jetzt den „Astropeiler“, ein ehemals vom Radioastronomischen Institut der Uni Bonn betriebenes 25m Radioteleskop, das heute (auch dies wieder eine Parallele zu unserem Observatorium) als Denkmal existiert. Die Einrichtung wird von der „NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege“ unterstützt. Heute findet man dort nicht nur aktive „Funkamateure“, sondern auch an der Radioastronomie interessierte. Ich bin versucht zu schreiben: „Hobby-Radioastronomen“. In der Tat, wenn ich dort etwas z.B. über „Dispersion Measure“ lese, dann sind am „Astropeiler“ (Stockert) wohl nicht nur „Radio-Bastler“ am Werk. So etwa liest man doch mit Freude.
Es kommt noch besser : Dort - ich betone abermals : keine 50 Km von unserem Observatorium entfernt - findet vom 15-16.11.2018 eine Treffen zum Thema „Amateur Radioastronomie“ statt ( „European Conference on Amateur Radio Astronomy, EUCARA“ ). Der vorläufigen Programmübersicht ist zu entnehmen, dass auch ein gemeinsamer Besuch des MPI-Teleskops bei Bad Münstereifel geplant ist. Ok – das ist natürlich naheliegend. Aber … so ist hier zu fragen … warum besuchen sie nicht auch uns ? Schließlich liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei den Teilnehmern AUCH um Astronomieinteressierte handelt.
Keine Klage.
Stattdessen eine schnelle Lösung : Wenn die Hobby-Radioastronomen nicht zu uns kommen, dann müssen wir eben zu ihnen kommen – das gilt natürlich besonders dann, wenn man sich vergegenwärtigt, dass wir ähnliche Interessen haben und praktisch vor den gleichen Problemen stehen.