unser Faltrefraktor hat ein internes Streulichtproblem, wenn er mit Kameras betrieben wird. Kürzlich, im Zuge der Neuinstallation des Datenrechners am Faltrefraktor, mußten wir dessen Okularauszug abschrauben und beschlossen, bei dieser Gelegenheit auch dem Streulichtproblem auf den Grund zu gehen.
Ingo und ich vermuteten eine verrutschte oder gelöste Innenblende im Tubus. Dies ist jedoch nicht der Fall, das Problem hat keine am Refraktor zu lösende Ursache; es gibt aber einen Workaround. Als letzte Streulichtblende wird eine Innnenverlängerung des beweglichen Auszugsrohres des Okularstutzens eingesetzt. Dieses (schwarz eingefärbte) Rohrstück blockiert im normalen visuellen Betrieb das direkt vom Objektiv, unter Umgehung der Umlenkspiegel, einfallende Streulicht. Im normalen Betrieb benutzt man einen Zenithspiegel, dh. das Auszugsrohr des Okularstutzens ist weit in den Teleskoptubus eingefahren.
Beim Betrieb mit Kameras will man jedoch den Zenithspiegel als mögliche Quelle optischer Fehler nicht verwenden. Als Folge muß man das Auszugsrohr des Okularstutzens weit herausdrehen, um in den Fokus zu kommen. Dann aber blockiert die interne Verlängerung des Auszugsrohres nicht mehr das direkt vom Objektiv in den Okularstutzen fallende Streulicht, als Folge wird das Bild flau und kontrastlos.
Man kann die interne Auszugsverlängerung nicht länger machen ohne den Strahlengang zu vignettieren. Als Workaround kann man entweder den Zenithspiegel doch verwenden, besser jedoch die Kamera vermittels Zwischenringen oder 2" Verlängerungshülsen (geschätzt ca. 20 cm) am Okularstutzen befestigen, damit dessen Auszugsrohr nicht so weit ausgefahren werden muß.
Grüße, Ingo & Gerd
Reverend_Coyote
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