vorgestern und gestern haben Martin Miller, Dirk Frangenberg und ich den endlich gelieferten Fokussierbildschirm am Teleskop installiert und in Betrieb genommen. Jetzt können wir endlich bequem und unfallfrei (ohne offenes Kabelgewirr am Boden) arbeiten und auch direkt am Teleskop fokussieren. Als Nebeneffekt bewährte sich der Bildschirm auch als Vorführgerät für die Besucher, die alle gleichzeitig darauf mitverfolgen konnten was der Operator am Kamerarechner machte und welche Bilder/Videos uns die Kameras lieferten.
In beiden Besuchergruppen befanden sich Kinder/Jugendliche, die begeistert bis Mitternacht von Martin aktiv bei der Beobachtung eingespannt wurden - Koordinateneingabe am Steuercomputer, Kuppeldrehen, Objekte mit dem Handtaster zentrieren, etc. Hoffentlich wird zumindest eine(r) davon ein(e) Astronom(in) werden - Entschuldigung für die politisch korrekte aber grammatikalisch schauerliche Formulierung!
Ohne weitere Umschweife ein paar Bilder mit Kommentaren:
Bild 1: Verlegung der neuen Zusatzverkabelung am Gabelarm der Montierung mit Kabelschellen.
Bild 2: Die letzten offenen Kabelschlaufen, die wegen der Bewegung des Teleskopes verbleiben müssen. Sie sind aber in einem Bereich wo niemand sich aufhält. Man sieht auch die Stelle, wo die Kabel in den Kabelschacht im Boden eintreten: USB3 Kabel vom USB Hub für alle angeschlossenen Kameras, USB2 Kabel für die Infinity Kamera, HDMI Videokabel zum Fokussierbildschirm. Das links im Bild befindliche graue Kabel ist vom Handtaster der Montierung, das kann man leider nicht unterirdisch verlegen - eine "Todesfalle" bleibt also bestehen.
Bild 3: Wir haben eine zusätzliche Steckdosenleiste (ungeschaltet) anbringen müssen, um alle (künftigen) Geräte mit Strom versorgen zu können. In der Spiegelzelle befand sich ein ungenutztes, offenes M4 Gewindeloch, welches wir zur Montage des Fokussierbildschirmes nutzten. Der Bildschirm ist in gewissen Grenzen neigbar und schwenkbar. Man sieht in diesem Bild auch das einzige Kabel, welches ein Benutzer noch selber anbringen muß - die Verbindung von der Kamera zum USB Hub (blau leuchtend rechts an der Spiegelzelle). Dafür genügt ein kurzes (1m) Kabel. Dann startet man auf dem Kameracomputer auf dem Schreibtisch an der Kuppelwand das entsprechende Aquisitionsprogramm, fokussiert am Hilfsbildschirm am Teleskop und kann dann bequem am Tisch weiterarbeiten, oder auch via VNC Viewer Software auf einem Computer an einem anderen Ort.
Bild 4: Hier sieht man Martin beim Fokussieren am Teleskop. Der Bildschirm ist ein reiner Monitor, keine Touch-Screen Einheit, mit der man den Kameracomputer steuern könnte. Bitte keine Fingerabdrücke hinterlassen!
Bild 5: Der Monitor ist ein Full-HD (1920x1080) Exemplar mit einer sehr schönen Bildqualität. Damit ist das Fokussieren der Kameras ein Kinderspiel.
Bild 6: Der auf dem Kuppelschreibtisch befindliche Kamerasteuercomputer mit seiner fest verlegten Verkabelung. Diesen bitte nicht ab- /umstecken oder entfernen, durch die Bodenverkabelung ist dies nun unnötig. Links neben dem Rechner kommen die benötigten Kabel aus dem Bodenschacht heraus. Das schwarze Kästle links am Rechner ist ein Umsetzer von dem VGA Signal des alten Computers auf das HDMI Signal des Monitors am Teleskop. Rechts sind die Anschlüsse USB2 an Infinity Kamera, USB3 an alle anderen Kameras und der Netzwerkanschluß, damit wir den Kamerarechner von anderen Computern aus fernsteuern können (zB. vom Vortrags- oder Kontrollraum aus).
Grüße, Dirk, Martin und Coyote
FvPG
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Gestern habe ich den Kamerasteuercomputer, ein älteres Notebook, gegen einen Desktop Rechner ausgetauscht. Der Laptop hat nur USB-2 Schnittstellen, unsere neueren Kameras benötigen jedoch USB-3 Schnittstellen um ihre volle Datenrate bei Videoaufnahmen entfalten zu können. Eigentlich auch noch eine SSD-Festplatte, die kann bei Bedarf nachgerüstet werden. Darüber reden wir, wennn wir wissen wie es mit dem Hohen List weitergeht.
Es handelt sich um einen 64-Bit Minitower Desktop, 8GB RAM, 512GB HardDisk; ein Bild kann ich mir hier ersparen, da jeder weiß, wie so eine Maschine aussieht. Schwarze Kiste, schwarze Maus, schwarze Tastatur - das konnte ich leider nicht aussuchen, da der Rechner eine Dauerleihgabe an den Verein ist. Selbstverständlich ist der zusätziche Bildschirm am Teleskop auch mit dieser Maschine weiterhin funktionsfähig.
Damit haben wir zwei Computer für den Betrieb der Teleskope:
HOLICS zur Teleskopsteuereung (Kontrollraum) - OS: Linux (HOher LIst Control System) HOLIDS zur Datenerfassung/-verarbeitung (Kuppel) - OS: Window-7 Professional (HOher LIst Data System)
Installierte Software (HOLIDS):
Guide V9.1 Stellarium V0.16.0 Virtual Moon Atlas Pro V6.1
AVIstack V2.0 AutoStakkert V2.6.8 RegiStax V6.0 PIPP V2.5.9 VirtualDub V1.10.4 AVIdemux V2.7.0 VLC Media Player Windows Media Player
Canon EOS Utility V??? EZcap V3.35 EZcap_QT V0.1.51.1 EZplanetary V3.8.8 SharpCap V3.x FireCapture V2.5.11 Atik Infinity und Atik Artemis für die Infinity Kamera
Und noch ein paar andere Dinge. Sollte jemand eine weitere Software benötigen - lasst es uns wissen. Harald regte die Installation von Cartes du Ciel (SkyCharts) an, das werde ich am Samstag machen.
Der Rechner kann direkt in der Kuppel benutzt werden oder - via VNC Viewer (TightVNC) - auch von einem anderen Rechner im Gebäude aus, zB. im Kontroll- oder Vortragsraum.