In der letzten Nacht der kürzlichen Schönwetterperiode mit dem Hoch Erika suchte ich die 3 aktuell sichtbaren Kometen auf. Sie sind ab Mitternacht gut zu beobachten. Encke ist leider nicht mehr zu sehen, er steht schon zu tief, wenn der Himmel genügend dunkel geworden ist. Die 3 anderen Kometen sind nur teleskopisch zu beobachten. Der „hellste“ ist Johnson (C/2015 V2). Er hat einen schönen Schweif. Seine Helligkeit ist jetzt etwa 10.5 mag. Er steht im Herkules, etwa 12° nord-westlich von M13. Die Animation zeigt die langsame Bewegung des Johnson innerhalb von 30 Minuten. 31° westlich davon, im Sternbild Jagdhunde, findet man Honda-Mrkos-Pajdusakova (45P). Er ist leider trotz günstiger Vorhersagen deutlich schwächer geworden. Er sollte eine Helligkeit von 6-7 mag haben; er ist aber etwa gleich hell wie die kleine Galaxie UGC 8829 mit 14m.6 . Der Dritte im Bunde ist 41P, Tuttle-Giacobini-Kresak, im Sternbild Löwe, etwa 10° nordwestlich von Regulus.
Zuvor hatte ich noch 2 weniger bekannte planetarische Nebel fotografiert. Jeweils mit einer Serie mit H-Alpha-Filter und einer zweiten mit OIII-Filter. Damit lassen sich nahezu farbtreue Bilder erzeugen, da die PNs fast nur in H-Alpha und OIII leuchten. NGC 2610 ist in der Wasserschlange zu finden, neben einem hellen, rötlichen K-Stern. Abell 12 ist visuell ein schwieriges Objekt, da er dicht neben dem 4 mag hellen Stern mu Orionis steht. Auf den POSS-Bildern sieht mu in der Rotaufnahme so aus, als hätte der Stern eine Beule, im Blaubild ist der PN völlig überstrahlt. In meinem Bild sieht man noch einen großen schwachen Reflex des Sterns, bedingt durch die Meniskuslinse des Maksutovs.
Viele Grüße Martin
MartinMiller
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