im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Observatoriums Hoher List hatte Dr. Klaus Reif vom Argelander-Institut für Astronomie, Bonn, eine außerordentlich informationsreiche Dokumentation über die Geschichte, die instrumentelle Ausstattung des Observatoriums, die Modernisierung des 1m-Teleskops und mögliche Zukunftsperspektiven erstellt. Das komplette Dokument 20110720-hl-vortrag-110718.pdf kann im Anhang als PDF-File herunter geladen werden.
Martin
Als kleine Vorschau habe ich hier 3 Seiten seines Vortrags ausgewählt:
MartinMiller
hat folgende Dateien an diesen Beitrag angehängt
Eine etwas „shutter-lastige“ Darstellung … ok … wenn man bedenkt, dass Klaus Reif der Autor ist … dann ist das ja auch irgendwie verständlich … wir können uns ja die Bemerkungen von Michael Grefert (der immer wieder von den Fotoplatten erzählt) hinzu denken, damit sich ein rundes Bild ergibt.
Manchmal schimmert zwischen den Zeilen (verständliche) Frust hindurch. Stillstand und lange Hängepartie während der letzten Jahre, in denen keiner der Entscheidungsträger den Mut aufbringt, der zu einer Entscheidung nötig ist, haben vermutlich auch an den Nerven gezerrt. Aber inzwischen sieht es für die Astronomie auf dem HL schon ein paar Teilstriche besser aus. Statt „Astro-Geo-Akademie“ (Seite 42/42 im pdf) könnte man heute schreiben: „Astro-Kunst-Akademie“ oder „Astro-Geo-Kunst-Akademie“ … Hauptsache die Astronomie taucht darin irgendwie auf.
Bisher wenig beachtet: Mit dem inzwischen gültigen Denkmalschutz ergeben sich nämlich nicht nur Auflagen für z.B. bauliche Veränderungen an den Gebäuden, sondern nach neueren Tendenzen im Denkmalschutz auch deutliche Angaben für den Eigentümer zur Nutzung der Immobilie. Aus der Sicht des Denkmalschutzes macht es nämlich verständlicherweise einen deutlichen Unterschied, ob ein Objekt nur konserviert bzw. für fremde Aufgaben genutzt wird oder ob eine Nutzung vorliegt, die zumindest teilweise der ursprünglichen Nutzung (hier: Astronomische Nutzung) möglichst nahe kommt. So gesehen ist das praktisch eine Existenzgarantie für unseren AVV. Fast könnte man sagen, dass es besser nicht hätte kommen können.
Ich möchte die Argumentationskette schnell mit einem (Astronomie-fremden) Beispiel illustrieren. Eigentümer von forstwirtschaftlich genutzten Wäldern haben gelegentlich Probleme mit so genannten „Waldseen“, die für sie „totes Kapital“ darstellen und die ihnen nur zur Last fallen (z.B. regelmäßiges Einsenden von Wasserproben, viel lästigen Papierkram usw.), die sie aber (u.a. auch aus rechtlichen Gründen) nicht einfach zuschütten können. In solchen Fällen sind die Eigentümer häufig heilfroh den Waldsee und dessen „Bewirtschaftung“ für billigstes Geld an z.B. Anglervereine abzugeben. Es soll schon Fälle gegeben haben, in denen Eigentümer von forstwirtschaftlich nicht nutzbaren Waldseen den Anglervereinen dafür sogar Geld boten.
Wer immer nach all dem „hin und her“ Eigentümer des HL sein wird … er müsste dem AVV dankbar sein für eine (aus der Sicht der Denkmalschützer) nah an der bisherigen Verwendung liegenden Nutzung des HL.
Zurück zu Klaus Reifs pdf:
Mir ist beim Durchblättern sofort die Seite 12/42 „ins Auge gestoßen“. Da sieht man „shutter-man“ Klaus Reif und einige der seinigen im Foyer zum Seminarraum des heutigen Argelander-Instituts für Astronomie (AifA) ... inmitten von alt-ehrwürdigen Instrumenten um einen großen Shutter drapiert. Sie halten alle eine Ananas in der Hand … vermutlich gab es bei Lidl/Aldi ein Sonderangebot … und niemand hat ein Messer zur Hand, um die Früchte in Scheiben zu schneiden … Oh … die werden doch wohl … neeee, das glaube ich jetzt aber nicht … … oder etwa doch ???
ctb
ps.: Der Scherz mit der Ananas ist so etwas wie ein „running gag“ bei den shutter-fans. Es gibt ihn in vielen Versionenen und Abwandlungen. Wenngleich ich nicht annehme, dass jemals irgendjemand wirklich auf die Idee gekommen ist, seinen shutter derart als Ananas-Schneidemaschine zu missbrauchen … kann man sich bei den Scherzkeksen da nicht so sicher sein … immerhin finden sich bei den „bonn shutters“ diverse Hinweise :
Die Ananas wurde mal ausgewählt, weil der betreffende Shutter nach Hawaii ging. Später demonstrierte dan mal ein Kasten Bier die Shuttergröße, und hatte keine symbolische Aussagekraft bzgl. der Lebensgewohnheiten der Beteiligten. Zum Schluß brauchte man ja nichts anderes mehr als die umstehenden Personen, alldieweil der letzte Shutter mannsgroß war (muß ich hier auch weibsgroß hinzufügen - bin da zunehmend unsicher).